Wenn die Bäume waagerecht wachsen
Stuttgart [ENA] Nach zwei misslungenen Versuchen mit Mooswänden gegen die Luftverschmutzung anzugehen, versucht man es jetzt mit dem „vertikalen Grünbeet“ an der Fassade der Volkshochschule am Rotebühlplatz. Die Stadt Stuttgart hat die 8,50 Meter lange und 3,50 Meter breite Garteninstallation gekauft.
Der vertikale Fassadengarten des Hohenheimer Startups Visioverdis wurde an der Fassade des Volkshochschule am Rotebühlplatz installiert. Was ist zu tun, wenn für das dringend benötigte Grün, das in Städten für ein besseres Klima sorgen soll, kein Platz ist? Man lässt die Bäume an Fassaden in die Vertikale wachsen. Bis zum 20. März konnte man dieses vertikale Grünbeet bereits auf dem Campus der Universität Hohenheim bewundern
Diese Pflanzenwände wirken als Lärmdämpfer, binden Kohlenstoffdioxid, verbessern die Luftqualität und haben im Sommer eine kühlende Wirkung. Das Besondere des Fassadengartens besteht darin, dass die Ligusterbäumchen rotieren. Durch die Rotation verändert sich für die Pflanzen die Schwerkraft- und Lichtwahrnehmung: Die Pflanzen orientieren sich nach ihrer letzten bekannten Wuchsrichtung, bevor sie gedreht wurden. So können die rotierenden Pflanzen in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet werden – etwa waagrecht. Pro Minute sind es zwischen 0,1 und 1,6 Umdrehungen. Zudem bleiben die Bäume klein, es wachsen dafür mehr grüne Blätter als bei der herkömmlichen Pflanzung.