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Gedanken zu René Descartes

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 01.04.2020, 10:05 Uhr
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Wien [ENA] "Cogito ergo sum". Ein Satz der noch immer Befremden, wenn nicht "Angst" auslöst. Der denkende Mensch als das Maß aller Dinge. Der Herr der Welt, der sich die Natur untertan machen darf. Und das tut er auch. Eva ist jetzt an seiner Seite, fast gleichberechtigt und gemeinsam zerstören sie jetzt lustvoll und jauchzend die Welt, gemeinsam trauern sie darüber, raufen sich die Haare und gemeinsam suchen sie einen Ausweg.

Und Gott ist mit ihnen, denn im Denken sind sie ja eins. Oder? Alles sehr kompliziert. Aber kein Geringerer als René Descartes hat sich damit auseinandergesetzt. Ein brillanter Mathematiker, der Erfinder der analytischen Geometrie, der aber auch die Philosophie und damit auch gleich die Theologie, erkenntnistheoretisch bezwingen wollte. Zwei Fliegen auf einen Schlag! Das ist ihm auch teilweise ganz gut gelungen, als er im holländischen Leiden, ängstlich und anonym, seinen "Discours de la methode, die Abhandlung über die Methode, seine Vernunft gut zu gebrauchen und die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen", publizierte. Dazu sollte die Lichtbrechung, die Meteore und die Geometrie als Versuchsanwendungen dienen.

Der Zweifel wurde zum Forschungsprinzip. Streng getrennt Geist und Sinnlichkeit. In der Metaphysik sind es die logischen Schlüsse, die die Existenz Gottes beweisen sollen und die Natur ist zwar gottgegeben, aber der rationalen Erklärung unterstellt. Langsam wurde das der Kirche zu bunt und sie erkannte, dass dieser selbstherrliche Denker eine Gefahr darstellt. 1663 wurden Descartes Schriften vom Heiligen Stuhl auf den Index Librorum Prohibitorum gestellt. Kurz, sie wurden verboten. Doch das hat nicht viel genützt. Zu groß und unaufhaltsam war die Macht der Wissenschaft., Wie ein tosender Wasserfall reisst der "Fortschritt" das Althergebrachte nieder macht nicht Halt vor Heiligentümern oder Kultur, sondern baut sich eine neue Welt.

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