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Oswald Spenglers "Der Untergang des Abendlandes"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 09.05.2020, 20:35 Uhr
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Wien [ENA] Das Buch "Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte" von Oswald Spengler ist auch heute noch ein Thema. Wahrscheinlich hat jede Generation ihre Weltuntergangsängste und auch unsere ist nicht ganz frei davon.Spenglers Buch Band 1 wurde 1918 herausgegeben und hat schon zu seiner Zeit für großes Interesse gesorgt, obwohl es äußerst anspruchsvoll ist und eine Fülle an Details hat.

Spenglers "Adlerblick", der sich über Zeit und Raum hinweggesetzt, rollt Geschichte wie ein farbenfroh gemustertes Samttuch auf und vergleicht das Abendland mit anderen Hochkulturen, wie der Indischen, ägyptischen, islamischen, griechischen oder römischen. Er sieht Kulturen als organische Gebilde, die immer eine Blütezeit erleben und dann durch eine Phase des Verfalls untergehen. Alles was sich in der Geschichte ereignet ist auch Symbol für ihr Werden und Vergehen. Dazu gehören Religionen, Wissenschaft, Politik oder Kunst in allen ihren Ausprägungen.,"Der Untergang des Abendlandes" bedeutet nichts Geringeres als das Problem der Zivilisation mahnt Spengler.,Das lässt aufhorchen, denn natürlich sind wir alle "zivilisationsverliebt".

Wollen wir nicht mehr davon, mehr Technik, mehr Konsum, mehr alles? Nach Spengler sind wir jetzt im "Winter" der weltstädtischen Zivilisation, also der letzten Phase unserer Kultur. Er sieht darinn"das Erlöschen der seelischen Gestaltungskraft" und damit ist unsere Zeit irreligiös und unmetaphysisch Eine materialistische, wissenschaftliche Weltanschauung setzt sich durch, die auf Nutzen und Glück aufgebaut ist. Aber es ist auch die Zeit der Vollendung der mathematischen Formenwelt eines Euklid oder eines Gauß. Langsam zeichnet sich in Musik, Baukunst oder Malerei das Ende der Formentwicklung ab und eine sinnlose, leere Architektur macht sich breit. Die Herrschaft des Geldes gewinnt und eine formlose kosmopolitische Masse löst das Volk ab.

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